Android Grundkurs – Teil 1 – Einleitung

Ganz neu in der Brutzelstube ist ein Nexus 7,ein kleines und schickes Tablet, welches bei mir ab sofort auf meinem täglichen Arbeitsweg für Unterhaltung sorgt. Damit besitze ich eigentlich die komplette Familie an „smarten“ Systemen. Bekanntermaßen begann hier auf meiner Seite alles mit einem Android-Smartphone, dem HTC-Desire. Dann folgte ein Tablet im 10-Zoll-Format, das Acer Iconia A500. Nun, wie schon eingangs erwähnt, komplettiert durch ein Android-Tablet in 7-zölliger Ausführung.

Google Nexus 7

Google Nexus 7

Acer Iconia A500

Acer Iconia A500

HTC-Desire

HTC-Desire

 

 

 

 

 

 

 

Da ich mehr und mehr zur Kaufberatung im Bekanntenkreis herangezogen werde sind mir inzwischen mehrere Dinge aufgefallen:

  • Tablets und Smartphones sind inzwischen als Alltagsgegenstand etabliert
  • immer mehr „normale“ Menschen legen sich so ein Gerät zu, nicht nur technisch begeisterte Nerds
  • es existiert keine Anleitung für Android im Allgemeinen

Tja, und beim letzten Punkt werde ich jetzt endlich Abhilfe schaffen und mit meiner jetzt startenden Artikelserie endlich mal eine allgemeine Bedienungsanleitung für Androidsysteme schaffen. Das sollte den Einstieg in die neue Technologie erleichtern.

Allgemeine Informationen zu Android und eine kleine Kaufberatung:

Mit Tablets und Smartphones wurde die bisherige Art und Weise, wie wir ein Gerät bedienen grundsätzlich geändert. Eingabegerät und Bildschirm verschmolzen zu einer Einheit. Das revolutionierte, global gesehen, den Umgang mit Mobilgeräten. War vor wenigen Jahren noch der Anwender mit Laptop und Smartphone im allgemeinen Straßenbild eher die Ausnahme gehört heutzutage ein Smartphone meist schon zum guten Ton.

Prinzipiell würde ich die derzeitigen Geräte in drei Klassen einteilen, die jede für sich ihren eigenen Anwendungsbereich hat:

  • komplette Smartphones, die für Kommunikation und Medienkonsum jeglicher Art geschaffen ist. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie wirklich alles an Bord haben, was man benötigt. Mobile Kommunikation via UMTS, WLAN, Bluetooth usw. gehören genau so zur Ausstattung wie Kamera mit Blitz und hochauflösendes Touchdisplay. Dies sind zuverlässige Begleiter für unterwegs. Bedingt durch Telefonfunktion ist aber meist bei Bildschirmdiagonalen von etwas mehr als fünf Zoll Schluss, wenn man sich ein Samsung Note 2 mit 5,5 Zoll mal ans Ohr hält, um damit zu telefonieren, versteht man auch, warum.
  • kompakte Tablets in der Größe um sieben Zoll herum. Diese Tablets sind die idealen Reisebegleiter für diejenigen, denen ein Smartphone vom Display her zu klein ist. Diese Tablets sind mit verschiedenen Ausstattungen zu haben
  • Tablets um 10 Zoll herum. Ebenfalls ultramobil, aber aber meist deutlich schwerer als die sieben-zölligen Verwandten und auch nicht mehr einfach in der Innentasche der Jacke verstaubar. Deshalb, meiner Meinung nach eher für den Hausgebrauch. Ein solches Tablet lässt kaum noch Wünsche offen und hat beispielsweise bei uns dazu geführt, das mein Laptop mittlerweile in der Ecke verstaubt. Ein Android-Tablet isteben sofort eingeschaltet und man kann es sozusagen instant benutzen.

Worauf man beim Kauf unbedingt achten sollte:

Zuerst einmal sollte sich auf dem Gerät mindestens die Android Version 4 oder höher befinden. Diese Versionen werden auch „Ice Cream Sandwich“ oder kurz „ICS“, bzw. „Jelly Bean“ oder kurz „JB“ genannt. Google benennt seine Android Versionen nach Süßigkeiten und zählt dabei die Buchstaben im Alphabet nach oben. Version 4.0 ist Buchstabe i und Version 4.1 j.

Die Android Version 4 vereint dabei wieder die unterschiedlichen Entwicklungen von Smartphones und Tablets. Erst die Version 4 macht auch auf Tablets richtig Spaß, da man dort die Besonderheiten großer und hochauflösender Bildschirme voll unterstützt. Zudem forcierte Google mit Android Version 4.1 das interne „Project Butter“, welches alle Entwicklungsressourcen darauf konzentrierte, Android möglichst ruckelfrei und flüssig in der Bedienung laufen zu lassen. Der Unterschied war wirklich extrem spürbar.

Wer mehr über Android wissen will, der sollte sich den wirklich ausführlichen Artikel in der Wikipedia zu Gemüte ziehen.

Ein wichtiges Kaufkriterium ist zudem der Bildschirm. Möglichst viele Pixel sollten es sein. Je mehr Pixel auf der gleichen Fläche zu finden sind, um so feiner aufgelöst erscheinen Schriften und Bilder. Und umso angenehmer lässt essich mit den Geräten Arbeiten, wenn keine ungewünschten Treppenmuster den Bildaufbau bei diagonalen Linien stören.

Zudem muss man die Helligkeit sehr hoch einstellen können. Sofern man das neue Gerät im Freien verwenden will kann es sonst sein, dass man bei starker Sonneneinstrahlung gar nichts mehr erkennen kann. Wer sich im Elektronikmarkt zum Beispiel mal das Asus Nexus 7 ansieht und mal die Bildschirmhelligkeit voll aufdreht, wird schon fast geblendet sein. Lasst euch aber sagen, dass diese Helligkeit im Freien bei Sonnenschein gerade so ausreicht, um auf dem Display noch etwas zu erkennen.

Ein drittes und wichtiges Merkmal ist die Touchfunktion. Es sollte sich dabei um ein kapazitives Touchdisplay handeln. Nur bei diesen stellt sich eine unbeschwerte und flüssige Bedienerfahrung ein.

Sonstige Ausstattungsmerkmale:

Wlan ist ein Muss, um ins Netz zu kommen. Obwohl man ein Tablet mit Android auch offline betreiben kann macht es nur online richtig Spaß und entfaltet sein komplettes Potential. Auch wenn das Tablet mein eigenes UMTS Modem hat, kann man sich per Wlan mit einem Android Smartphone verbinden und das Smartphone quasi als Modem nutzen. Bluetooth ist meistens auch dabei. Ich persönlich könnte darauf verzichten, was aber einfach daran liegt, dass ich keinerlei Geräte habe, die eine Bluetooth Schnittstelle haben.

Bei meinem Tablet habe ich auch kein UMTS Modem. Wie schon oben erwähnt, bin ich zu Hause per Wlan unterwegs und wenn ich unterwegs das Tablet nutze, dann entweder offline oder ich stelle per WLAN-Tethering über mein Smartphone eine Internetverbindung her.

Der größte Streitpunkt im Moment ist wohl, ob ein Android-Gerät einen Karteneinschub für Speicherkarten haben muss. Ich sage: kommt drauf an. Das Androidsystem ist komplett dem Cloud-Gedanken unterworfen. Immer mehr Dienste sind nur noch online nutzbar. Selbst Speicherplatz bekommt man inzwischen online kostenlos oder sehr preisgünstig angeboten. Nutzt man solche Cloudservices schaut man natürlich komplett in die Röhre, wenn man aus-welchen-Gründen-auch-immer offline ist. Ich komme sehr gut damit zurecht. Die Zeiten, in denen ich ohne jegliche Netzverbindung unterwegs bin, kann ich mit einer sehr großen Auswahl an Offline-Programmen überbrücken. So kann ich morgens im Zug ganz bequem offline die neuesten Artikel meiner Lieblingsblogs lesen und brauche einfach keine permanente Verbindung.

Zuletzt stellt sich natürlich auch die Frage der Marke. Da Android ein offenes System ist stellt sich scheinbar nicht die Frage nach dem Support. Es ist jedoch so, dass die meisten Hersteller ihre eigenen Verbesserungen und Erweiterungen einbauen. Dies führt leider dazu, dass es bei den meisten Systemen oft sehr spät oder gar keine Updates auf die neuesten Android-Versionen gibt. Allerdings ist es auch so, dass dies den allermeisten Anwendern eher unwichtig ist, solang das Gerät einigermaßen funktioniert.

Als besonders Updatefreundlich gelten hingegen die Nexus-Geräte von Google selbst. Diese Geräte werden von diversen Hardwareherstellern wie z.B. ASUS, LG oder Samsung hergestellt. Auf den Nexus-Systemen ist das pure und unveränderte Android direkt von Google installiert. Damit werden diese Tablets und Smartphones als erstes mit Updates versorgt, sobald eine neue Android-Version erscheint. Auch bei diesem Punkt kann man nur orakeln: Mir persönlich ist ein zeitnahes Update bei einer neuen Android-Version extrem wichtig. Demzufolge kommen mir persönlich nur noch die Geräte der Nexus-Serie in Frage. Zudem ist es mir persönlich wichtig, durch entsperren und rooten der Geräte die Vollständige Kontrolle übernehmen zu können. Ich denke allerdings, dass dies 90% der Anwender eher unwichtig ist.

Meine Erfahrungen sagen, dass man sich, wenn man noch keinerlei Erfahrungen mit Android hat, am besten bei Amazon ein Gerät online bestellt und dieses 14 Tage lang ausführlich testet und ggf. zurücksendet. Es gibt einfach viel zu viele Punkte, zu denen man einfach keine genaue Aussage oder einen Ratschlag geben kann, da diese Dinge eher subjektiver Natur sind, die bei jedem anders zu bewerten sind.

Letzter Punkt: Die Google Infrastruktur. Der Amazon-Kindle hat es ja vorgemacht, dass sich auch Geräte durchsetzen lassen, die als Betriebssystem zwar Android installiert haben, durch eine starke Modifikation aber fast komplett auf die von Google geschaffene Infrastruktur verzichten können. Im Falle von Amazon sehe ich das eher gelassen, denn Amazon ist eine ähnliche Größe am Markt wie Google und bietet die gleiche Zuverlässigkeit und Vielfalt, selbst im App-Arket von Amazon sind inzwischen fast genau so viele Apps wie beim original vertreten. Bei allen anderen Firmen wäre ich aber darauf bedacht, dass möglichst alle Dienste von Google laufen. Insbesondere ist es wichtig, dass man Anschluss an den Playstore von Google hat. Denn nur dort kommt man bequem und einfach an neue Anwendungen (kurz Apps genannt) heran und kann somit Funktionen nachrüsten oder beispielsweise Spiele herunter laden.

 

Über Brain McFly

Rooter aus Leidenschaft, Nerd, Erklärbär ;o)

5 Kommentare zu “Android Grundkurs – Teil 1 – Einleitung”

  1. rainer_zufall sagt:

    sehr schön für den anfang. bin zwar mittlerweile ein sehr erfahrener android user aber es macht spass hier zu lesen und ich bin gespannt ob man mich noch mit versteckten features in deiner anleitung überraschen kann.

    top weiter so.

    1. Brain McFly sagt:

      also der Grundkurs will sich an absolute Neulinge wenden. Sozusagen „Android for Dummies“, wie die erfolgreiche Buchreihe 😉
      Ich glaube, große Neuigkeiten gibt es da nicht. Aber ich bin froh, wenn es viele Kommentare gibt, mit eventuell einigen Tipps und Kniffen zu den beschriebenen Sachen.

  2. roloff sagt:

    Netter Artikel.

    Ein Beitrag auf android-developers.de hat mich darauf Aufmerksam gemacht, das es bei box.com bis zum 31.12.12 für LG Neukunden 50 GB Onlinespeicher lebenslang kostenlos gibt. Hat mit der Anmeldung mit dem Nexus 4 einwandfrei geklsppt.

    Der fehlende Mini-SD-Slot ist beim N4 wirklich Mist…

    Gruß, roloff

  3. Freakyno1 sagt:

    Das ist ja mal wieder eine richtig gute Idee von dir!

    Wieder ein Grund mehr, um auf deinen Blog zu verweisen. :mrgreen:

  4. tofu sagt:

    Finde die Idee wirklich sehr gut. Zwar werde ich persönlich nicht viel neues lernen , aber für meine mutter, die zwar ein smartphone hat, aber nicht mal Text markieren oder richtig maps nutzen kann, wird das hier sehr interessant werden. Selber habe ich nicht viel zeit ihr alles zu erklären, da ist es schön, wenn ich sie an dich verweisen kann 😛

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